Wer nach Franken kommt, wird bald merken: die Franken haben so ihre Eigenarten und eine dieser ist der fränkische Dialekt. Abgesehen davon, dass der Franke allgemein nicht gerne große Reden schwingt – ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ – wird man schnell feststellen, dass mit der fränkischen Sprache auch oft ein etwas grummeliges Gemüt einhergeht. Davon sollte man sich allerdings nicht gleich abschrecken lassen, denn tief im Herzen meint er es eigentlich gar nicht so.
Bevor es mit den ersten Vokabeln los geht, erst einmal ein kleiner Exkurs über die wichtigsten Regeln der Aussprache in Franken. Allgemein gilt: Der Franke mag keine harten Konsonanten, daher wird aus den Konsonanten t / k / p jeweils ein d / g / b. Auch den Doppellaut „au“ gibt es im Fränkischen nicht, dieser wird stattdessen durch „ao“ oder „af“ ersetzt. Des Weiteren wird der Vokal „a“ häufig durch „o“, „ao“ oder „u“ ersetzt; so wird beispielsweise aus dem hochdeutschen „Mann“ der „Moo“.
1. BASSD SCHO
Das höchste Lob des Franken: „Bassd scho!“ Und als dieses sollte es auch tatsächlich verstanden werden. Bedankt man sich beispielsweise für eine nette Geste und erhält dann als Antwort „Bassd scho“ meint der bescheidene Franke dies keineswegs unfreundlich, viel mehr soll es „Das ist doch nicht der Rede wert.“ oder „Kein Problem.“ bedeuten.
Fränkisch: „Wie schmecktsn?“ – „Bassd scho!“
Hochdeutsch: „Wie schmeckt es dir?“ – „Gut, ich habe nichts auszusetzen.“
2. FEI
Das Wort „fei“ ist für Nicht-Franken oft ein wenig tricky, denn eigentlich gibt es hierfür keine adäquate hochdeutsche Übersetzung. In den meisten Fällen ist es einfach nur ein Füllwort, das die gemachte Aussage überzeichnen oder verstärken soll. Die treffendste Übersetzung wäre wahrscheinlich „übrigens“.
Fränkisch: „Gesdan woa i fei o scho hia.“
Hochdeutsch: „Gestern war ich übrigens auch schon hier.“
3. GELL
Das Wort „gell“ wird gerne am Satzanfang oder am Satzende verwendet. Es ist ursprünglich vom Wort „gelten“ abgeleitet und bedeutet sinngemäß etwa „Gilt es?“: Hochdeutsch kann man es mit „…, nicht?“ oder „…, oder?“ am Satzende gleichsetzen.
Fränkisch: „Heud hamma scheens Wedda, gell?“
Hochdeutsch: „Heute haben wir schönes Wetter, nicht?“
4. DREI IM WEGGLA
Verwendet man diesen Begriff gegenüber einem Nicht-Franken erhält man meist nur einen fragenden verständnislosen Blick und Kopfschütteln. Dabei wissen sie gar nicht was ihnen entgeht, denn „Drei im Weggla“ sind nichts weiter als drei Nürnberger Rostbratwürste im Brötchen.
Fränkisch: „Drei im Weggla, biddschee.“
Hochdeutsch: „Drei Nürnberger Rostbratwürstchen im Brötchen, bitte schön.“
5. GSCHMARRI
„Gschmarri“ ist wahrscheinlich auch über die fränkischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Es kommt wohl ursprünglich von „schmieren“ und bedeutet wörtlich also „Geschmiertes“. Sinngemäß ins Hochdeutsche übersetzt werden kann „Gschmarri“ mit „Unsinn“ oder „Geschwätz“.
Fränkisch: „So a Gschmarri!“
Hochdeutsch: „So ein Unsinn!“
Mit fränkischen Grüßen.